Der durch nicht-entzündliche Abbauvorgänge entstehende Zahnfleisch- und Knochenverlust wird als "Rezession" bezeichnet.
D.h. Zahnfleisch und Knochen gehen wegen
einer zu starken Belastung zurück. Dies kann durch die nachfolgend
beschriebenen Maßnahmen und eine Massage des Zahnfleisches
gestoppt werden. Bei starken ästhetischen Beeinträchtigungen
durch freiliegende Zahnhälse können diese durch eine
Zahnfleischübertragung gedeckt werden oder durch farblich
der Zahnkrone angepaßte Füllungen kaschiert werden.
Wenn die oberen und unteren Zähne
nicht richtig aufeinander passen und daher stark belastet werden,
wird durch ein geringes, oberflächliches Einschleifen
der Zähne eine gleichmäßigere Belastung erreicht
und der Abbau des Zahnhalteapparates gestoppt.
Eine Aufbiß- oder Knirscherschiene
aus durchsichtigem Kunststoff, die -meistens in der Nacht- einfach
auf die Zähne gesetzt wird, verhindert ebenfalls die übermäßige
Belastung des einzelnen Zahnes und führt zur Entlastung des
oft in Mitleidenschaft gezogenen Kiefergelenkes. Das Kiefergelenk
und seine Bänder werden, wenn die Zähne nicht harmonisch
aufeinander beißen und bei Seitwärts- und Vorwärtsbewegungen
des Unterkiefers "holpern", stark gedehnt und abgenutzt.
Dies macht sich -oft erst später- durch ein Knacken im Ohrbereich
oder sogar durch eine Mundstarre bemerkbar, weil durch die erschlafften
Bänder der Gelenkkopf des Unterkiefers aus der Gelenkpfanne
am Schädel oder die Knorpelscheibe zwischen den Gelenken
herausspringt.
Viele Untersuchungen haben gezeigt, daß
besonders Patienten, die unter Anspannungen leiden, diese
durch Knirschen abzubauen versuchen. Über 10% der Bevölkerung
knirscht mit den Zähnen. Bereits Kinder "kauen"
die kleinen und großen Sorgen des Alltages in der Nacht
durch. Daher ist oft im Rahmen der Schienenbehandlung eine begleitende,
allgemeine Entspannungstherapie sinnvoll. Hier ist Autogenes
Training oder auch die besonders wirkungsvolle Kombination von
suggestiver Entspannung und Hypnose zu nennen. Dabei lernt der
Patient mit den belastenden Einflüssen besser umzugehen und
sich selbst in einen Zustand der Ruhe und Gelassenheit zu versetzen.
Individuell von uns für den Patienten aufgenommene Entspannungskassetten
unterstützen Ihn dabei. Wenn sie weitere Fragen zur Hypnose-Behandlung,
auch in anderen Bereichen der Zahnmedizin haben, stehe ich Ihnen
gerne zu Verfügung.
Bei einer falschen Putztechnik -wenn mit harten Bürsten
und scharfen Zahnpasten am Zahnhals zu kräftig "geschrubbt"
wird- kommt es zu Verletzungen des Zahnfleischrandes. Wichtig
ist, daß nur mit leichtem Druck geputzt wird.
Oft sieht man keilförmige Einkerbungen am Übergang von Zahnkrone zu Zahnwurzel im Bereich des Zahnhalses. Dieser Zahnhals ist weicher als die Krone und wird durch die Zahnbürste abgerieben. Dadurch reagieren die Zähne manchmal empfindlich auf Heiß, Kalt, Süß oder Sauer. Durch spezielle Zahnpasten gegen überempfindliche Zähne und durch von uns aufgebrachte Lösungen können die Beschwerden gelindert werden, gelegentlich sind Füllungen oder Kronen notwendig.
Neben diesem "Verschleiß"
sind meist andere, entzündliche Ursachen maßgeblich
für den Zahnfleischverlust.
Diese "Parodontitis" genannte Erkrankung ist die Hauptursache für den frühzeitigen Verlust von Zähnen bei Erwachsenen.