Sie kennen auch alle die geflügelten
Worte, die den Zusammenhang zwischen dem Mundorgan und dem
restlichem Menschen herstellen, wie z. B.: Beiß die Zähne
zusammen; Da mußt Du dich durchbeißen; Zeig Ihm Deine
Zähne; Auf den Zahn fühlen; Probleme durchkauen; Haare
auf den Zähnen; gespaltene Zunge; verbissen sein; vollmundig
etc.
Und wenn Sie Menschen auf ihren Mund
schauen, werden Sie feststellen, daß nicht nur die Mundwinkel
etwas über Freude und Trauer aussagen. Auch die Zähne
erzählen von ihrem Träger.
Oft sieht man stark abgenutzte Frontzähne,
ein deutliches Zeichen von Überbeanspruchung. Dies kommt
vom Knirschen, einer Art der Streßbewältigung. Die
Probleme werden durchgekaut oder die Zähne fest zusammengebissen.
Oder der offene Biß , weil
immer ein Daumen zwischen den Frontzähnen steckt. Ein einfacher
Ersatz für Zuneigung.
Stellen Sie sich jetzt einen großen
siegessicheren, strahlenden Erfolgsmenschen mit kleinen
gelben, schiefen Zähnen vor. Er wird sich möglicherweise
sein Lachen verkneifen.
1987
hatte ich die ersten Kontakte mit naturheilkundlich
und ganzheitlich ausgerichteten Kollegen und Kolleginnen.
Ein damals noch mitleidig belächelter oder vehement abgelehnter
Haufen von Spinnern und Sonderlingen.
Im Laufe meiner Seminare und Fortbildungsveranstaltungen
lernte ich die verschiedenen Richtungen der Naturheilkunde
kennen.
Manche Behandlungsmethoden erschienen
mir recht sonderbar, bei anderen hatte ich sofort das Gefühl:
"Das hat Hand und Fuß".
Da ich persönlich hinter einer Sache
stehen muß und da es unmöglich ist, jede der verschiedenen
Diagnose- und Therapieformen in ihren Grundlagen zu beherrschen,
habe ich mir mein persönliches Rüstzeug zur Behandlung
unserer Patienten erworben.
Wenn bei meinen Ausführungen Methoden
nicht erwähnt werden, fassen Sie es nicht als Abwertung auf.
Leider ist in der Zahnheilkunde das Reparieren
von bereits eingetretenen Schäden z.Z. noch das Hauptarbeitsfeld.
Doch die Schwerpunkte ändern sich. Durch eine umfassende
Früherkennung und Behandlung (Prophylaxe) wird in
der Zukunft der aufgeklärte, motivierte und eigenverantwortliche
Patient mit gesunden Zähnen und gesundem Zahnfleisch die
Regel darstellen.
Dieses Ziel kann der Einzelne durch eine
konsequente, individuell festgelegte Mundpflege im häuslichen
Bereich und durch regelmäßige, professionelle Reinigung
der Zähne und besonders der Zahnzwischenräume in der
zahnärztlichen Praxis erreichen.
In diesem Zusammenhang möchte ich
auf die Vorbildfunktion der Eltern hinweisen.
Um bereits entstandene Schäden zu
beheben, ist es häufig notwendig, körperfremde Substanzen
in den Körper einzufügen. Dies geschieht u.a. einmal
in Form von Füllungen, Kronen, Brücken oder Prothesen,
zum anderen in Form von Salben, Tinkturen oder Tabletten usw.
Einige dieser Substanzen haben zweifelsohne
Nebenwirkungen unterschiedlicher Ausmaße, so daß
sorgsam deren Verwendung in jedem Einzelfall abgewägt werden
muß.
Häufig werden auch bestimmte Materialien
von Krankenkassenseite vorgeschrieben und entsprechend
bezuschusst, während andere Versorgungsmöglichkeiten
nicht übernommen werden. Als Beispiel die Amalgamfüllung
bzw. die Einlagefüllung aus Gold oder Keramik. Aber auch
im Bereich der zahnmedizinischen Vorsorge ist im Rahmen der gesetzlichen
Krankenkassen nur eine begrenzte Behandlung möglich.
In diesen und anderen Fällen hat
der in der gesetzlichen Krankenkasse versicherte Patient die Möglichkeit,
die für Ihn optimale Behandlung privat durchzuführen
und anschließend ggf. einen Teil des Honorars von seiner
Krankenkasse erstattet zu bekommen.
Dem naturheilkundlich Denkenden kann in
vielen Fällen, soweit erforderlich, eine Alternative zur
herkömmlichen Behandlung geboten werden.
Im Bereich der Medikamente können
homöopathische Mittel zur Anwendung kommen, deren
Auswahl in jedem Fall individuell erfolgt.
Bei allgemeinen Schmerzzuständen
wirkt u.a. Arnica, Calendula, Aconicum oder Pulsatilla, um nur
einige zu nennen. Bei Entzündungen des Zahnfleisches
helfen, neben dem A und O, der guten Mundhygiene und Spülungen
z.B. mit Kamille, die Verabreichung von Belladonna, Apis oder
Mercurius u.a. Gegen den Würgereiz hilft Ipecacuanha,
Nux Vomica oder Cocculus. Zum Angstabbau ist u.a. Chamomilla
oder Ignatia geeignet. Die Abwehrkraft steigert Echinacea.
Diese Aufzählung ließe sich noch beliebig fortsetzen.
Auch bei Patienten mit einer Amalgamintoxikation
unterstützen homöopathische Mittel die Ausscheidung
des Materials. Daneben ist der Mineral- und Vitaminhaushalt auszugleichen.
Die Mittel hierzu sind Selenium, Mercurius sowie Zinkorotat und
der Vitamin B-Komplex plus die Vitamine E und C. In komplexeren
Fällen sind zusätzliche Arzneimittel erforderlich.
Bachblüten
sind ein geeignetes Mittel, Körper und Geist in einem positiven
Feld zusammen zuführen. Den die Psyche beinflußt unseren
Körper in höchstem Maße.
Wichtig ist, neben der Unterstützung
durch diese verschiedenen Medikamente, daß sich der Patient
seiner Eigenverantworlichkeit bewußt wird. Dazu gehört
auch eine bewußte Ernährung, z.B. während der
Einnahme homöopathischer Mittel kein Kaffee, Tee, Cola, Alkohol,
Nikotin, Zucker und keine ätherischen Öle, ggf. eine
Darmsanierung bei Zahnfleischproblemen, ausreichende körperliche
Bewegung und seelisches Wohlbefinden.
Die zur Auswahl stehenden Materialien,
insbesondere Kunststoffe und Metalle können auf ihre Verträglichkeit
individuell ausgetestet werden, um eine optimale Anpassung
zu gewährleisten.
Besonders die Kunststoffe, die für
Füllungen benutzt werden, weisen eine höhere Allergenisierungstendenz
auf und sind leider kein vollständiger Ersatz in biologischer
und mechanischer Hinsicht für das umstrittene Amalgam.
Zur direkten Schmerzausschaltung bzw.
-linderung haben sich, neben der konventionellen Anästhesie,
die Akupunktur, die elektrische Stimulation mittels eines
TENS-Gerätes und die Hypnose bewährt.
Durch Hypnose
ist eine völlige Schmerzunempfindlichkeit zu erzielen.
Das TENS-Gerät wird mit einer
9-Volt-Batterie betrieben. Die Haftelektroden werden auf die Haut
im Bereich der Wange geklebt. Durch die vom Patienten selbst einzustellende
Stromstärke wird die Leitung der Schmerzempfindung durch
die Nerven unterbrochen oder stark reduziert. Bei kleineren Eingriffen
erübrigt sich so eine Betäubung.
Bei der Akupunktur werden entsprechende
Nadeln leicht unter die Haut gestochen und lindern damit die Beschwerden.
Eine direkte Schmerzausschaltung während der Behandlung ist
damit nicht zu erzielen, denn chronische Beschwerden, wie Spannungskopfschmerzen,
Rückenschmerzen etc. sind ein Hauptanwendungsgebiet für
die Akupunktur. Ein weiteres Einsatzgebiet ist z.B. die Ausschaltung
des Würgereizes. Zur Unterstützung bei Entwöhnungsbehandlungen
in Kombination mit Hypnose oder zur alleinigen Behandlung bei
Suchtverhalten oder zur Entspannung allgemein wird die Akupunktur
von mir ebenfalls angewandt. Die Akupunkturpunkte befinden sich
für den zahnheilkundlichen Bereich hauptsächlich in
der Kopf- und Ohrregion.
Ein Schwerpunkt naturheilkundlicher Behandlung
bildet die Amalgamsanierung.