Auch während der Schwangerschaft
gefährden Süßigkeiten und Schleckereien Ihre Zahngesundheit.
Daher sollten sie möglichst eingeschränkt werden. Freilich
erfordert dies häufig starken Willen, weil viele Schwangere
Verlangen nach Süßem verspüren. Wenn überhaupt,
sollte es nur zu den Mahlzeiten, nicht zwischendurch genossen
werden. Aber sicher kann das besondere Verlangen auch auf andere
Weise, etwa durch Obst, Nüsse und dergleichen, gestillt werden.
Achten sie ansonsten auf das "Zahnmännchen".
Unser Tip: - Zwischenmahlzeiten sollten keinesfalls zuckerhaltig sein:
Auch Fruchtsäfte enthalten viel Zucker.
- Käse, knackig frisches Obst und verschiedene Rohkost eignen sich hervorragend.
- Mineralwasser löscht den Durst
am besten.
Während der Schwangerschaft besteht
aufgrund der hormonellen Umstellung im Körper eine erhöhte
Neigung zu Zahnfleischentzündungen. Die tägliche gründliche
Entfernung der Zahnbeläge erhält deshalb während
dieser Zeit eine besondere Bedeutung. Durch die hormonellen Einflüsse
werden bestimmte Gewebe, darunter das Zahnfleisch, aufgelockert.
Es blutet leicht. Diese Bereitschaft schwindet nach der Geburt
von selbst. Jedoch wird die Auflockerung der Gewebe durch Verschmutzung
gefördert. Werden Zähne und Zahnfleisch nicht gewissenhaft
gereinigt, kann eine oft schmerzliche Entzündung entstehen,
die u. U. auch nach der Geburt Schäden hinterläßt:
Sie befällt das Knochenfach des Zahnes, das Zahnbett erkrankt,
Zähne fallen aus.
Besonders in den ersten Schwangerschaftswochen
kann es zum Erbrechen, dies vor allem am Morgen, kommen.
Unser Tip:
- Sie sollten danach Ihre Zähne nicht bürsten, da der
Zahnschmelz durch den sauren Mageninhalt angeätzt und durch
das Bürsten teilweise abgetragen werden kann. Es ist dann
besser, den Mund mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung
auszuspülen.
Unser Tip: Wenn notwendig,
- wird bei dieser Untersuchung der Zahnstein entfernt,
- werden Ihre Zähne einer professionellen
Zahnreinigung unterzogen.
Weitere ggf. erforderliche Behandlungen
finden während des dritten bis sechsten Schwangerschaftsmonats
statt.
Wenn Ihr Zahnfleisch trotz aller Reinigungsbemühungen
verstärkt blutet - man spricht dann von einer "Schwangerschaftsgingivitis"
- ist es empfehlenswert, während Ihrer gesamten Schwangerschaft
und auch danach, wiederholt diese professionelle Zahnreinigung
durchführen zu lassen.
Unser Tip: - Professionelle Zahnreinigungen, ggf. in kurzen Abständen bis zum Ende der Stillzeit.
- Anleitung und intensive Betreuung
für Ihre häusliche Zahnpflege.
Die Hauptursachen für Zahnverlust
sind Karies und Erkrankungen des Zahnhalteapparates, die "Parodontitis".
Beide Erkrankungen werden durch Bakterien verursacht, deren Übertragung
sich durch sorgfältige Vorsorge vermeiden läßt.
Diese Vorsorge sollte schon beim Säugling beginnen. Mutans-Streptokokken
beispielsweise gelten als die kariesauslösenden Bakterien
schlechthin. Sie leben in der Mundhöhle und ernähren
sich von Kohlehydraten, vorzugsweise Zucker.
Neugeborene haben noch keine voll ausgebildete
Mundflora, sie entwickelt sich in den ersten vier Lebensjahren.
Wenn also verhindert werden kann, daß sich in dieser Zeit
zu viele Streptokokken in der Mundhöhle ansiedeln, haben
die Kinder eine sehr gute Chance, mit einem naturgesunden Gebiß
alt zu werden. Nach dem vierten Lebensjahr bleibt die Mundflora
relativ stabil.
Die Infektionsquelle "Nummer eins"
für die Streptokokken ist die Mutter (bzw. die Haupterziehungs
- oder Betreuungsperson). Durch Schmusen, Ablutschen eines heruntergefallenen
Schnullers und des Breilöffels gelangen die Streptokokken
in den Mund des Kindes. Es ist also sinnvoll, die Mutter bereits
in der Schwangerschaft und während der "kritischen"
Zeit zu behandeln.
Unser Tip: - Mit einer speziellen Speicheluntersuchung kann Ihr Kariesrisiko ermittelt werden,
- ist dies hoch, können durch ein gezieltes Vorbeugungsprogramm, eine "Anti-Karies-Kur", diese Bakterien stark reduziert werden,
und Ihre Mundgesundheit wird so rechtzeitig
vor der Entbindung wieder hergestellt.
Für eine wirksame Basisvorbeugung
der Zahnkaries benötigen Sie Fluoride.
Unser Tip: - Verwenden Sie für die 2x bis 3x täglich durchzuführende Mundhygiene fluoridierte Zahncreme,
- benutzen Sie 1 x täglich eine Mundspüllösung mit Fluorid (z.B. Meridol)
- bürsten Sie 1x wöchentlich abends nach dem Zähne putzen ein Fluorid-Gel ein.
(Näheres zum Thema Fluoridierung
entnehmen Sie bitte unserem gesonderten Merkblatt).
Zudem weiß man heute, daß
es bestimmte Karies-Risikogruppen gibt. Wenige Menschen (etwa
20%) haben viel Karies (ca. 60-80%). Gerade die Risikopatienten
erfordern besondere Aufmerksamkeit, denn auch bei ihnen läßt
sich der verfrühte Zahnverlust vermeiden. Wenn bereits bei
Kindern Speicheltests gemacht werden, läßt sich frühzeitig
feststellen, wer ein hohes Kariesrisiko hat, bereits bevor das
Gebiß schwer geschädigt ist. Um diese Kinder kann man
sich dann gezielt bemühen.