Praxis Dr. Ralph Dichhardt Wilhelm-Breckow-Allee 1 51643 Gummersbach tel.: 02261/24040 fax: 02261/959238

Kostet jedes Kind

die Mutter einen Zahn ?

Tips für Schwangere und ihren Nachwuchs


Herzlichen Glückwunsch! Sie erwarten ein Baby.

Wir freuen uns mit Ihnen und möchten

mit einigen Informationen dazu beitragen,

daß Sie und Ihr Kind zahngesund bleiben.


Auch während der Schwangerschaft gefährden Süßigkeiten und Schleckereien Ihre Zahngesundheit. Daher sollten sie möglichst eingeschränkt werden. Freilich erfordert dies häufig starken Willen, weil viele Schwangere Verlangen nach Süßem verspüren. Wenn überhaupt, sollte es nur zu den Mahlzeiten, nicht zwischendurch genossen werden. Aber sicher kann das besondere Verlangen auch auf andere Weise, etwa durch Obst, Nüsse und dergleichen, gestillt werden. Achten sie ansonsten auf das "Zahnmännchen".

Unser Tip: - Zwischenmahlzeiten sollten keinesfalls zuckerhaltig sein:

Auch Fruchtsäfte enthalten viel Zucker.

- Käse, knackig frisches Obst und verschiedene Rohkost eignen sich hervorragend.

- Mineralwasser löscht den Durst am besten.

Während der Schwangerschaft besteht aufgrund der hormonellen Umstellung im Körper eine erhöhte Neigung zu Zahnfleischentzündungen. Die tägliche gründliche Entfernung der Zahnbeläge erhält deshalb während dieser Zeit eine besondere Bedeutung. Durch die hormonellen Einflüsse werden bestimmte Gewebe, darunter das Zahnfleisch, aufgelockert. Es blutet leicht. Diese Bereitschaft schwindet nach der Geburt von selbst. Jedoch wird die Auflockerung der Gewebe durch Verschmutzung gefördert. Werden Zähne und Zahnfleisch nicht gewissenhaft gereinigt, kann eine oft schmerzliche Entzündung entstehen, die u. U. auch nach der Geburt Schäden hinterläßt: Sie befällt das Knochenfach des Zahnes, das Zahnbett erkrankt, Zähne fallen aus.

Besonders in den ersten Schwangerschaftswochen kann es zum Erbrechen, dies vor allem am Morgen, kommen.

Unser Tip: - Sie sollten danach Ihre Zähne nicht bürsten, da der Zahnschmelz durch den sauren Mageninhalt angeätzt und durch das Bürsten teilweise abgetragen werden kann. Es ist dann besser, den Mund mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung auszuspülen.

Während der Schwangerschaft ist zahnärztliche Kontrolle besonders notwendig, damit jeder entstehende Schaden sofort erkannt und behoben werden kann. Eine eingehende Untersuchung bei Ihrem Zahnarzt in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten gibt Ihnen die Sicherheit, daß Zähne und Zahnfleisch in Ordnung sind.

Unser Tip: Wenn notwendig,

- wird bei dieser Untersuchung der Zahnstein entfernt,

- werden Ihre Zähne einer professionellen Zahnreinigung unterzogen.

Weitere ggf. erforderliche Behandlungen finden während des dritten bis sechsten Schwangerschaftsmonats statt.

Wenn Ihr Zahnfleisch trotz aller Reinigungsbemühungen verstärkt blutet - man spricht dann von einer "Schwangerschaftsgingivitis" - ist es empfehlenswert, während Ihrer gesamten Schwangerschaft und auch danach, wiederholt diese professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.

Unser Tip: - Professionelle Zahnreinigungen, ggf. in kurzen Abständen bis zum Ende der Stillzeit.

- Anleitung und intensive Betreuung für Ihre häusliche Zahnpflege.

Die Hauptursachen für Zahnverlust sind Karies und Erkrankungen des Zahnhalteapparates, die "Parodontitis". Beide Erkrankungen werden durch Bakterien verursacht, deren Übertragung sich durch sorgfältige Vorsorge vermeiden läßt. Diese Vorsorge sollte schon beim Säugling beginnen. Mutans-Streptokokken beispielsweise gelten als die kariesauslösenden Bakterien schlechthin. Sie leben in der Mundhöhle und ernähren sich von Kohlehydraten, vorzugsweise Zucker.

Neugeborene haben noch keine voll ausgebildete Mundflora, sie entwickelt sich in den ersten vier Lebensjahren. Wenn also verhindert werden kann, daß sich in dieser Zeit zu viele Streptokokken in der Mundhöhle ansiedeln, haben die Kinder eine sehr gute Chance, mit einem naturgesunden Gebiß alt zu werden. Nach dem vierten Lebensjahr bleibt die Mundflora relativ stabil.

Die Infektionsquelle "Nummer eins" für die Streptokokken ist die Mutter (bzw. die Haupterziehungs - oder Betreuungsperson). Durch Schmusen, Ablutschen eines heruntergefallenen Schnullers und des Breilöffels gelangen die Streptokokken in den Mund des Kindes. Es ist also sinnvoll, die Mutter bereits in der Schwangerschaft und während der "kritischen" Zeit zu behandeln.

Unser Tip: - Mit einer speziellen Speicheluntersuchung kann Ihr Kariesrisiko ermittelt werden,

- ist dies hoch, können durch ein gezieltes Vorbeugungsprogramm, eine "Anti-Karies-Kur", diese Bakterien stark reduziert werden,

und Ihre Mundgesundheit wird so rechtzeitig vor der Entbindung wieder hergestellt.

Für eine wirksame Basisvorbeugung der Zahnkaries benötigen Sie Fluoride.

Unser Tip: - Verwenden Sie für die 2x bis 3x täglich durchzuführende Mundhygiene fluoridierte Zahncreme,

- benutzen Sie 1 x täglich eine Mundspüllösung mit Fluorid (z.B. Meridol)

- bürsten Sie 1x wöchentlich abends nach dem Zähne putzen ein Fluorid-Gel ein.

(Näheres zum Thema Fluoridierung entnehmen Sie bitte unserem gesonderten Merkblatt).

Zudem weiß man heute, daß es bestimmte Karies-Risikogruppen gibt. Wenige Menschen (etwa 20%) haben viel Karies (ca. 60-80%). Gerade die Risikopatienten erfordern besondere Aufmerksamkeit, denn auch bei ihnen läßt sich der verfrühte Zahnverlust vermeiden. Wenn bereits bei Kindern Speicheltests gemacht werden, läßt sich frühzeitig feststellen, wer ein hohes Kariesrisiko hat, bereits bevor das Gebiß schwer geschädigt ist. Um diese Kinder kann man sich dann gezielt bemühen.

Gesund beginnt im Mund!


Wir treuen uns, Ihnen helfen zu können.

Ihr Praxisteam

Dr. Ralph Dichhardt

51643 Gummersbach - Wilhelm-Breckow-Allee 1 - Tel.: 02261 / 24040 - Fax.: 02261 / 959238

Copyright 1997 letzte Änderung Mittwoch, 22. Januar 1997

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