Ich möchte Ihnen im folgenden einen
kurzen Überblick über die zahngesunde Ernährung
vermitteln.
Karies und Zahnfleischerkrankungen entstehen
durch eine falsche Putztechnik und Ernährung und
zuvielen kariesauslösenden Bakterien.. Durch Putz- und
Ernährungsveränderungen lassen sich daher auch diese
Erkrankungen stoppen.
Die Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, wie kariesauslösend verschiedene Nahrungsmittel im Vergleich zu einer gekochten Karotte sind.
Neben der Zeitdauer, wie lange die Essensreste im Mund verweilen, ist auch die Häufigkeit der Zufuhr von kariesauslösenden Substanzen wichtig. Je kürzer die Verweildauer und je weniger oft eine Zufuhr stattfindet, um so besser für die Zähne. |
Die sich im Tagesverlauf ansammelnden
Zahnbeläge, besonders die Kohlenhydrate (Zukker),
werden von in der Mundhöhle lebenden Bakterien verdaut.
Die Ausscheidungen der Bakterien sind Säuren, die
den Zahnschmelz auflösen und eine Karies verursachen sowie
Giftstoffe, die erst das Zahnfleisch entzünden und
später auch den Knochen unter dem Zahnfleisch veranlassen,
sich aufzulösen.
Man muß daher versuchen, die Zeit, in der sich die Beläge im Mund befinden und von den Bakterien verarbeitet werden können, so kurz wie möglich zu halten.
Als natürlicher Schutz hilft uns
der Speichel, den wesentlichen Teil muß unsere Zahnreinigung
leisten.
Die Ernährungsfehler sind durch die
erklärten Reinigungsmaßnahmen in Grenzen auszugleichen,
besser wäre natürlich eine zahngesunde Umstellung der
Nahrungsgewohnheiten.
Die werdende Mutter kann schon viel für die kommenden Zähne ihres Kindes tun.
Bereits im Mutterleib werden die Zähne gebildet (ab der 6.Woche) und benötigen viele verschiedene Stoffe für ihre gesunde Entwicklung.
Ein Mangel an Mineralien und Spurenelementen
oder aber schädigende Medikamente (z.B. Tetrazykline)
können zu negativen Veränderungen führen.
Das Neugeborene braucht für
seine Zahnentwicklung u.a. ausreichend Vitamine und Calcium, um
gesunde Zähne zu bekommen.
Besonders Fluorgaben unterstützen
die Aushärtung der anfangs noch weichen Zähne, damit
diese widerstandsfähiger gegen die Säureangriffe durch
Bakterien und aus Lebensmittel werden.
Dabei können von der 6. Woche bis
zum 2. Lebensjahr 0,25 mg, vom 2.-4. Jahr 0,5 mg, vom 4.-6. Jahr
0,75 und vom 7.-12. Jahr 1,00 mg Fluor pro Tag in Tablettenform
gegeben werden.
Ab dem entsprechenden Alter sollte die
Tablette zwischen Zähnen und Wange langsam zergehen
lassen werden, damit das Fluor intensiv mit den Zähnen in
Kontakt kommt.
Da im Gummersbacher Trinkwasser keine
größeren Fluoridmengen vorhanden sind, ist mit diesen
Dosen eine Überdosierung ausgeschlossen, einen normalen Verzehr
von Fisch und einigen fluoridhaltigen Tees bzw. Speisesalzen vorausgesetzt.
Kleinkinder
sollten erst mit stärker fluoridhaltigen Zahnpasten
-in Kombination mit Fluortabletten- ihre Zähne geputzt bekommen,
wenn sie diese nicht mehr schlucken (2-3Jahre).
Die Zähne werden ab dem Durchbruch
(ca. 5.Monat) anfangs mit Wattestäbchen, dann, wenn
die Backenzähne da sind, mit entsprechenden Kinderzahnbürsten
(z.B. von Elmex oder OralB) geputzt.
Fluor hat neben einer Remineralisation
und Härtung der Zähne auch eine hemmende Wirkung auf
die schädlichen Bakterien im Mund und vermindert die Belagbildung.
Besonders möchte ich auf die Gefahr
der Nuckeltees und dem Dauernuckeln von Fruchtsäften
bei Babys hinweisen, da nicht nur der Zucker, sondern auch die
Säure in den Säften den noch weichen Zahn angreift.
Ebenso sollten Beruhigungsnuckis mit Honig der Vergangenheit angehören.
Wenn sie auf den Kauf fertiger Kindertees nicht verzichten möchten,
achten Sie bitte auf den (fast immer vorhandenen) Zuckeranteil
(auch Fruchtzucker!).
Allgemein sollten folgende Grundsätze
beachtet werden:
1. Unkontrollierte Zwischenmahlzeiten
und Naschereien vermeiden. Damit wird die Einwirkzeit der Säuren
auf die Zähne verringert, der Speichel kann die Nahrung ausschwemmen
und neutralisieren und man weiß, wann die Zähne geputzt
werden müssen. Zwischenmahlzeiten sollten wenn aus frischen
Karotten, Obst (keine klebrigen Bananen oder Feigen) oder fetthaltigen
Speisen (z.B. Milchprodukten) bestehen.
2. Eine grobe, schleifkörperreiche Vollwertkost ist wünschenswert.
Neben der unausgewogenen Zusammensetzung unserer Ernährung,
ist auch häufig deren Konsistenz für das Zahnfleisch
zu weich. Dadurch wird das Zahnfleisch nicht genug gefordert und
"verweichlicht". Zur Straffung und Vitalisierung dient
neben einer intensiveren Kautätigkeit durch harte oder rohe
Nahrung die angewandte Massagetechnik beim Zähne- und Zahnfleischputzen.
Außerdem führt eine längere
Kauzeit auch zur verstärkten Speichelproduktion; dies fördert
einmal die Selbstreinigung der Zähne und dient zum anderen
einer besseren Vorverdauung der Nahrung und damit zur Entlastung
des Magens.
3. Die für die Zahn- bzw. Zahnfleischgesundheit
wichtigen Vitamine aufnehmen. Dazu zählen die Vitamine A,
C, D und der Vitaminkomplex B.
4. So wenig Zucker (Saccharose) wie möglich essen; auch auf
Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) verzichten,
da diese genauso schädigen.
Gemeint sind damit Bonbons, Schokolade, Süßgebäck, Speiseeis, aber auch Fruchtsäfte, Limonaden, Cola und Honig. Weichen sie auf vielfach vorhandene "zahngesunde" Süßigkeiten aus (achten Sie auf das "Zahnmännchen").
Verwenden Sie Zuckerersatzstoffe (Xylit, Saccharin, Na-Cyclamat u.a.; weniger gut: Sorbit), da diese von den Bakterien nicht verwertet werden oder im Falle von Xylit die Bakterien hemmt.
Zuckerfreier Kaugummi ist nützlich
als Zwischendurchreinigung, da es die Beläge etwas verringert
und die Speichelproduktion anregt, sodaß der Säureangriff
auf die Zähne schneller neutralisiert wird. Besonders empfehlenswert
sind Xylit-haltige Kaugummis.